Krankhafte Ängste überwinden und besiegen, vollständig und dauerhaft !?
Wer hat es tatsächlich geschafft, sich von seinen krankhaften Ängsten zu befreien, und zwar vollständig und dauerhaft ?
In all den Jahren habe ich nie eine Person getroffen, die mir glaubhaft versichern konnte, das es ihm/ihr gelungen ist. Und ich meine jetzt natürlich
nicht so eine relativ leichte Variante, die viermal im Jahr auftrat und das auch nicht bis zum Anschlag. Das meine ich nicht.
So wie ein Fußballer, der sich ein Bein gebrochen hat, nach dem Ausheilen das Bein aber wieder voll belasten und draufhauen kann wie zuvor. Das meine ich, wenn ich von vollständig spreche. Mal schauen was ich finde.
Wenn du das folgende Erklär-Video zur Sozialen Phobie und Abgrenzung zur ängstlich-vermeidenden-Persönlichkeitsstörung auf Youtube ansiehst (rechts unten im Player auf das Wort Youtube klicken), kannst du runterscrollen und diverse Kommentare lesen. Wenn du noch ein Stück mehr scrollst, kommst du zu dem Kommentar des Users „Natururin“.
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Und dieser schreibt nun, dass er unter einer schweren sozialen Phobie litt. Diese habe er mit seiner eigenen Art und Weise (also in Selbsttherapie) „vollständig“ besiegt. Er trieb Sport, war mit Freunden viel unterwegs und hatte seine Ernährung gesund eingestellt. Desweiteren stellte er sich für Youtube-Videos vor die Kamera. Hält nichts von Medikamenten und Selbsthilfegruppen.
Gut, vollständig geheilt, selber gemacht. Kann man das glauben ? Ich habe darüber nachgedacht und ich meine:
Ja, es möglich ist. Ich bin zwar weiterhin skeptisch, aber ich meine ja. Denn, es gibt immer eine(n), der es höher, weiter, schneller, außerordentlich, unregelmäßig usw. schafft. Und Goethe und seine Höhenangstbekämpfung ist ja auch weit bekannt.
Als ich es zum ersten Mal gelesen hatte, dachte ich mir nur: Quatsch, so einfach ist das nicht. Nur ein Wichtigtuer. Ich habe ja auch mal alleine die Konfrontation mit einer meiner Ängste gesucht. Höhenangst. Dachte mir damals, wenn ich dabei Erfolge erzielen würde und die Ängste ein gutes Stück weit verschwinden oder stark zurückgehen, wirkt sich das auf meine ganze Persönlichkeit und die Angstproblematik positiv aus.
Also fuhr ich nach Nürnberg auf die Kaiserburg um auf den Turm zu steigen (ähnlich wie Goethe), der sich gleich nach dem passieren des Eingangstores rechts befand. Ich bin rein und auf der Wendeltreppe Stufe um Stufe hochgetrabt. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich meine die Treppe war so angelegt, das man nicht nach unten sehen konnte, auch nicht in der Mitte. Oben angekommen ging ich zu jedem der kleinen Fenster und versuchte nach unten zu sehen, also die Höhenangst hoch zutreiben (siehe oberen Pfeil im Bild). Direkt nach unten ging nicht, da man den Kopf nicht durchs Fenster stecken konnte aufgrund einer Vergitterung. Und ich war selber überrascht, dass ich nur etwas nervös war, aber keine Angst, keine Panik. Also stieg ich wieder hinab, um vom Innenhof oder Vorplatz von der Burgmauer hinab zusehen und die Panik anzuziehen.
Also ging ich auf die Mauer zu, die so in etwa hüfthoch gewesen sein dürfte, um mich überzubeugen und hinab zusehen. Das, so dachte ich, kann ich aushalten, ist ja nicht so hoch. Schätzungsweise 6 – 10 m. Bisschen Angst wird sein, aber eben nur soviel, das ich es aushalten kann (siehe unteren Pfeil). Verdammt falsch gedacht. Ich war gerade an der Mauer angekommen und legte meine Hände auf die Steinmauer, da packen mich 2 je waschmaschinengroße Fäuste am Revers und wollen mich mit einem einzigen Riesen-Ruck über die Mauer nach unten ziehen. Wahnsinn. Ich habe mich mit voller Kraft zweiarmig nach hinten abgestoßen und konnte mich gerade noch selber dieser übermenschlichen Kraft entreißen. Wahnsinn. So empfand ich es damals, so waren meine Gefühle. Und es war nicht das erste Mal so dermaßen überdimensioniert. Aber so war es. Von da an war Schluß mit eigenständiger, alleiniger Konfrontationstherapie.
Hab es nie wieder probiert. Umso mehr habe ich Achtung vor Goethe’s Durchhaltevermögen, oder von o. g. Person.
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